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Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz – April 2024

Aktuelle Nachrichten aus der Kantonsregierung, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft

Bericht

Foto oben: Die AG Kraftwerk Wägital, hier die Staumauer des Wägitalersees, profitierte im letzten Geschäftsjahr 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 von leicht überdurchschnittlichen Regenmengen. Die Staukote bewegte sich innerhalb von fast sechs Metern. Bild: March Anzeiger/Hans-Ruedi Rüegsegger

 

Wirtschaftsspiegel April 2024

Zusammengestellt von Franz Steinegger


Kraftwerk Wägital: Mehr Niederschlag bedeutet mehr Energie

Im Geschäftsbericht 2022/2023 schreibt die AG Kraftwerk Wägital (AKW) 
von einem leicht überdurchschnittlichen Geschäftsjahr. Rund 129 Mio. Kilowattstunden (kWh) elektrische Energie produzierte der Wägitaler See. Dies entspricht 102 Prozent des langjährigen Mittelwertes. Im Vorjahr waren es 90 Mio. kWh. Die Jahreskosten lagen bei 8,8 Mio. Franken. Rund ein Drittel davon machen die Abgaben an die öffentliche Hand aus, insbesondere die Wasserrechtsabgaben und die konzessionsbedingten Abgaben. Der Jahresgewinn beträgt 667 000 Franken.

Zu den Eckdaten des Kraftwerks schreibt die AKW: «In Innerthal betrug die Niederschlagsmenge im Laufe des Geschäftsjahres 1994 Millimeter (Vorjahr: 1720 Millimeter). Sie lag damit rund 7 Prozent über dem Mittelwert der letzten zehn Jahre von 1862 Millimetern.» Für den See heisst das: «Die Staukote des Wägitalersees lag zu Beginn des Geschäftsjahrs bei 899,12 Meter über Meer. Die tiefste Kote wurde am 8. März 2022 mit 892,06 Meter über Meer erreicht. Ende des Geschäftsjahres lag die Staukote bei 897,95 Meter über Meer, was einem Füllungsgrad von 88,6 Prozent entspricht.» Der Personalbestand beläuft sich auf 15 Personen beziehungsweise 15 Vollzeitpensen.

 

Schwyzer Immobilienmarkt: Überraschend starke Preisdynamik

Eine hohe Nachfrage bei gleichzeig geringer Bautätigkeit hat im Kanton Schwyz im vierten Quartal 2023 wieder zu erheblichen Preissteigerungen beim Wohneigentum geführt. Das zeigt die neuste Studie der SZKB zum Schwyzer Immobilienmarkt. Denn auf jede zum Kauf angebotene Eigentumswohnung kommen rund acht suchende Haushalte, pro inseriertes Einfamilienhaus sind es gar doppelt so viele Interessenten. Die Nachfrage dürfte das Angebot weiterhin um ein Vielfaches übertreffen.

Eigentumswohnungen: Zwischen dem 4. Quartal 2022 und der Vergleichsperiode 2023 hat sich ein mittleres Objekt um 8,4 Prozent verteuert. Dieses Preiswachstum ist stärker als erwartet und hat die landesweite Entwicklung erneut deutlich übertroffen (+3,0 Prozent). Auch die Preise von Einfamilienhäusern haben zugelegt, nachdem sie die letzten Quartale seitwärts tendiert hatten. Im Q4 2023 lag der Preis für ein gängiges Einfamilienhaus um 2,4 Prozent über dem Vorjahreswert (Schweizer Durchschnitt: +1,5 Prozent). Die weiterhin sehr robuste Nachfrage und eine begrenzte Bautätigkeit sprechen dafür, dass die Eigenheimpreise im Kanton Schwyz auch im Jahr 2024 nach oben tendieren werden.

Bauherren von Wohnüberbauungen dürfen weiterhin darauf zählen, dass ihre Objekte begehrt sind, insbesondere, wenn sie als Eigentumswohnungen auf den Markt kommen. Bild: Franz Steinegger

 

Schwyzer Wirtschaft zeigt sich stabil

Trotz zahlreicher Krisen ist die Schwyzer Wirtschaft robust aufgestellt. Im Kanton Schwyz sagen 87,5 Prozent der Firmen, dass es ihnen gut geht. 12,5 Prozent gaben «mittel» an, und kein Unternehmen nimmt eine schlechte Wirtschaftslage wahr. Dies zeigt die neueste Ausgabe des «Finanzmonitors Zentralschweiz» der Hochschule Luzern (HSLU) und der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz. «Die Schwyzer Unternehmen sind erstaunlich resilient und robust. Sie stehen im Vergleich zur ganzen Zentralschweiz überdurchschnittlich gut da», erklärt Studienautor und HSLU-Dozent Stefan Behringer auf Anfrage des Boten der Urschweiz.

Die grössten Sorgenkinder für die Zentralschweizer und auch die Schwyzer Wirtschaft sind der Fachkräftemangel sowie der starke Franken. Die zunehmende Stärke von Letzterem wurde laut Studie von den Unternehmen viel höher gewichtet als in den Vorjahren, vor allem im Kanton Schwyz: «Es ist auffällig, dass die Inflation stärker als Sorge genannt wird als in den übrigen Kantonen. Das deutet darauf hin, dass die antwortenden Unternehmen aus Schwyz eher exportorientiert sind», so Behringer. Bezüglich der an die Politik gerichteten Wünsche falle auf, dass bei den Schwyzer Unternehmen mehr als in den kleineren Kantonen der Bürokratieabbau genannt werde, bilanziert Studienautor Stefan Behringer.

Viele Unternehmen im Kanton Schwyz sind, wie die Victorinox, exportorientiert. Bild: Franz Steinegger

 

Erfreuliches Geschäftsjahr 2023 der Schwyzer Kantonalbank

Die Marktleaderin im Kanton Schwyz blickt auf ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr 2023 zurück. Sie wuchs in allen Sparten. Die Kundenausleihungen stiegen um fast eine Milliarde auf 17,8 Mrd. Franken, das Kundenvermögen um knapp 600 Millionen auf 25,6 Mrd. Franken. Der Betriebsertrag wuchs markant um 27 Prozent von 257 Mio. auf 327 Mio. Franken, der Geschäftserfolg legte von knapp 130 auf 191 Mio. Franken zu. Mit einer Cost/Income Ratio von 37,5 Prozent sowie einer Gesamtkapitalquote von 24,1 Prozent unterstreicht die SZKB ihren profitablen Wachstumskurs. Das Rating von Standard & Poor’s bleibt seit Jahren auf der zweithöchsten Stufe AA+. Die Vollzeitstellen nahmen von 12 auf 533 zu.

Die SZKB geht von einem weiterhin soliden Geschäftsgang aus, erwartet jedoch für 2024 einen leicht tieferen Geschäftserfolg als 2023. Im Rahmen der Strategieumsetzung wird weiter gezielt in die Zukunftsfähigkeit der SZKB investiert, was zu einem leicht höheren Geschäftsaufwand führen wird. Gleichzeitig möchte die SZKB den fokussierten Ausbau des Kerngeschäfts im Geschäftsjahr 2024 vorantreiben und das Geschäftsvolumen im Bilanz- und Anlagegeschäft steigern. Auf der Ertragsseite erwartet die SZKB basierend auf ihrer Zinsprognose einen leicht tieferen Zinserfolg, jedoch einen höheren Ertrag im Anlagegeschäft.

Aufgrund der schwindenden Nachfrage nach physisch verschickten Geschäftsberichten verzichtet die SZKB erstmals auf einen physischen Versand der Berichte. Die Online-Versionen der Berichte können auf der Webseite der SZKB unter www.szkb.ch/berichte abgerufen und heruntergeladen werden.

 

Bund bewilligt 55 Mio. Franken für Axenstrasse

Der Bund wird in diesem Jahr rund drei Milliarden Franken in Bau, Betrieb, Unterhalt sowie in den punktuellen Ausbau des Nationalstrassennetzes investieren. 344 Mio. fliessen in die Fertigstellung des 1960 beschlossenen Nationalstrassennetzes.

Davon wiederum wurden 55 Mio. Franken für 2024 am Axen genehmigt. Davon gehen 32 Mio. in die Neue Axenstrasse auf Schwyzer Boden und 23 Mio. Franken für die Neue Axenstrasse auf Urner Boden.

Die Vorbereitungsarbeiten für die Neue Axenstrasse haben gut sichtbar begonnen. Beim Autobahnanschluss in Ingenbohl wird der Installationsplatz eingerichtet. Bild: Franz Steinegger

 

Kantonalbanken sind ausserhalb ihres Kantons gewachsen

Der Anteil des ausserkantonalen Geschäfts steigt bei der Schwyzer Kantonalbank seit Jahren an. Messen lässt sich das am ehesten anhand der Hypotheken, weil bei Objekten sofort klar ist, ob sie inner- oder ausserhalb der Kantonsgrenzen stehen. Die SZKB gibt zwar keine genauen regionalisierten Daten zum Hypogeschäft heraus. Ein Sprecher bestätigt aber, dass der prozentuale Anteil der übrigen Schweiz gewachsen sei. Dieses Wachstum sei mehrheitlich auf institutionelle Kundschaft mit sehr guter Bonität zurückzuführen.

«Für diese Finanzierungen ausserhalb des Marktgebiets gelten höhere Qualitätsanforderungen», so der Sprecher. Er sagt, man verfolge nicht das Geschäftsmodell, im Hypothekargeschäft auf nationaler Ebene zu wachsen, doch: «Wo sich eine Opportunität ergibt, nehmen wir diese wahr.» Engagements ausserhalb des Marktgebiets stünden oft in Zusammenhang mit bereits bestehenden, im Kanton Schwyz wohnhaften Kundinnen und Kunden, welche Renditeobjekte ausserhalb des Kantons und Marktgebiets erwerben. Bei den gesamten Ausleihungen wurden 2019 rund 73 Prozent der Kredite im Kanton Schwyz vergeben, letztes Jahr noch 68,2 Prozent.

 

Heidi Zbinden wird neue Spital-CEO in Lachen

Franziska Berger hat nach fünf Jahren an der Spitze des Spitals Lachen im vergangenen Oktober gekündigt und die Führung der Solothurner Spitäler AG übernommen. Nun hat der Verwaltungsrat der Spital Lachen AG Heidi Zbinden zur neuen Leiterin des Spitals ernannt.

Sie verfügt über einen Fachhochschulabschluss in Betriebswirtschaft und einen International Executive Master of Business Administration und bringt umfangreiche Erfahrung aus diversen Führungs- und Managementpositionen mit. Ihre Kenntnisse im Gesundheitsmarkt und in der Gesundheitsbranche sind durch ihre beruflichen Erfahrungen sowie umfassende Weiterbildungen nachhaltig gefestigt. Sie wird ihre neue Stelle Anfang Mai antreten und übernimmt offiziell die Rolle von Ad-interim-CEO Gerold Bolinger am 1. Juni.

Heidi Zbinden, die neue Leiterin des Spitals Lachen. Bild: zvg

 


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